Über Klimagourmet
Klimagourmet ist eine Initiative aus Frankfurt am Main, die seit 2014 den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimaschutz in den Fokus rückt. Sie wurde vom Energiereferat der Stadt Frankfurt, dem Netzwerk Nachhaltigkeit Lernen und dem Kommunikationsstudio UBERMUT ins Leben gerufen. Ziel ist es, Menschen für eine nachhaltige und klimafreundliche Ernährung zu sensibilisieren und zu begeistern. Der Begriff „Klimagourmet“ steht für den bewussten Genuss von Lebensmitteln, die das Klima möglichst wenig belasten. Dabei spielen Faktoren wie der CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln, Saisonalität, Regionalität, pflanzliche Ernährung und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung eine zentrale Rolle.
Ziele
Das Netzwerk stärken
Das Klimagourmet-Netzwerk ist ein Zusammenschluss von engagierten Akteur:innen aus den Bereichen Ernährung, Bildung, Umwelt und Nachhaltigkeit, die sich gemeinsam für eine klimaschonende Esskultur stark machen. Gemeinsam realisieren Klimagourmets den Netzwerkgedanken, in dem man einander motiviert, unterstützt, profitiert und inspiriert. Vielleicht sogar über die Grenzen der Region hinaus. Die Netzwerktreffen und das FOODTURA Festival bieten dafür die passende Plattform. Hier gehts zu den Mitgliedern des Netzwerks.
Über Zusammenhänge aufklären
Klimagourmet erzählt ganz unterschiedliche Geschichten. Manche reichen bis in den Regenwald. Andere handeln von Menschen, die mit Hingabe dafür sorgen, dass leckere Sachen auf dem Teller landen. Begonnen bei der Bereitstellung des Landes und beim Anbau, über die Produktion, den Transport, die Lagerung, die Weiterverarbeitung bis hin zum Handel, zur Verpackung und Zubereitung – all diese Prozesse spielen eine Rolle für die Ökobilanz. Die Ziele einer bewussten, nachhaltigen Ernährungsweise sind vielseitig: Es geht um das Wohl von Tieren. Landwirte und Länder, die vom Agrarwesen leben, sollen ihre Lebensgrundlage haben. Der Erhalt der Arten- und Pflanzenvielfalt ist wichtig für unser Ökosystem, was wiederum einen fruchtbaren Boden braucht. Die Produktionsgeschichte deines Essens hat auch etwas mit dem Verbrauch von knappen Ressourcen zu tun wie Kohle, Öl oder Wasser, die es zu sparen gilt. Und Essen hat wie alles, was produziert wird, einen CO2-Fußadruck. Nicht zuletzt geht es um die Gesundheit, die Freude am Essen und seiner Geschichte. Es gilt, je kürzer die Produktionskette, desto besser.
Zum Handeln motivieren
Jede einzelne Person kann durch bewusste Entscheidungen viel bewirken. Der Kauf regionaler, saisonaler Produkte reduziert Transportwege und unterstützt lokale Landwirtinnen und Landwirte. Die Öko-Landwirtschaft verzichtet auf Pestizide und Düngemittel, was den Boden, das Wasser und deine Gesundheit schützt. Eine teilweise oder komplett vegetarische und vegane Ernährung setzt nicht nur ein Statement gegen die Massentierhaltung, sondern spart auch CO2. Der Kauf fair gehandelter Produkte fördert gerechte Arbeitsbedingungen weltweit.
Und noch mehr CO2
Etwa 14 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines Deutschen entfallen auf Ernährung. Pro Person in Deutschland sind das jährlich rund 1,5 Tonnen CO2. Diese Zahl lässt sich durch bewusste Entscheidungen leicht reduzieren. Zugegeben, die komplexen Zusammenhänge sind oft schwer nachzuvollziehen, da manches eine lange Kette an Produktionsprozessen mit sich bringt. Auch hier spielen Art und Jahreszeit des Anbaus, der Transport, die Lagerung und der Produktionsaufwand eine Rolle. Die Fleischproduktion etwa verursacht viel CO2, denn für die Herstellung von Fleisch braucht man nicht nur Weideland für die Tiere, sondern auch Ackerfläche für das Futter. Die Futterpflanzen werden meist in Südamerika angebaut, wo oft Regenwald den Feldern weichen muss. So wird vielen Tierarten ihr Lebensraum genommen und ein wichtiger CO2-Speicher zerstört. Aus überdüngten Böden wird Lachgas freigesetzt, das klimaschädlichste Gas der Landwirtschaft. Ein weiterer Aspekt ist das Methan, das die Rinder bei der Verdauung ausstoßen. Das Gas wirkt in der Atmosphäre 21-mal so stark wie CO2. Ganz zu schweigen von den Abgasen, die beim Transport des Futters, des Fleisches und der Tiere entstehen, bis hin zum Energieverbrauch bei der Kühlung und Weiterverarbeitung. Milchprodukte wirken sich ebenso aufs Klima aus. Hier ist der Fettgehalt ein guter Indikator für den CO2-Abdruck: Ungefähr ab 15 Prozent Fettgehalt bedeutet es, hier musste viel Milch für die Produktion verwendet werden, was wiederum schlechter für die Klimabilanz ist.