Tipps rund um nachhaltige und klimafreundliche Ernährung

Saisonal ist erste Wahl
Saisonales Obst und Gemüse benötigen weniger Energie für Anbau, Transport und Lagerung. Produkte außerhalb der Saison werden oft in beheizten Gewächshäusern erzeugt, über weite Strecken transportiert oder lange gekühlt – das erhöht den Energieaufwand erheblich. Saisonale Produkte sind daher klimafreundlicher und schmecken auch toll.

Was gibt es in der Region?
Der Transport von Lebensmitteln innerhalb Europas trägt nur einen kleinen Teil zu den gesamten CO2-Emissionen der Lebensmittelproduktion bei.Größere Auswirkungen auf die Klimabilanz haben der Verzicht auf tierische Produkte sowie eine effiziente Lagerung und Zubereitung im Haushalt. Besonders klimaschädlich sind jedoch eingeflogene Lebensmittel: Der Lufttransport verursacht pro Tonne und Kilometer bis zu 90-mal mehr Treibhausgase als der Transport per Schiff und etwa 15-mal mehr als per Lkw.

Bio ist besser
Der ökologischer Landbau verursacht weniger Treibhausgase als die konventionelle Landwirtschaft.
Ökologischer Landbau verzichtet auf synthetische Düngemittel und fördert humusreichen Boden, der mehr CO2 speichert. Dadurch entstehen insgesamt weniger Treibhausgase als in der konventionellen Landwirtschaft. Eine flächendeckende Umstellung auf eine klimaoptimierte ökologische Bewirtschaftung würde die landwirtschaftlichen Emissionen in Deutschland um bis zu 20 % senken.

Tierische Lebensmittel – möglichst wenig
Tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier verursachen deutlich mehr Treibhausgase als pflanzliche Lebensmittel. Vor allem Rinderhaltung führt durch Methanemissionen aus Verdauung und Gülle zu einer hohen Klimabelastung. Eine überwiegend pflanzliche Ernährung kann die ernährungsbedingten Emissionen um bis zu 30 % senken. Bei Milchprodukten gilt: Je höher der Fettgehalt, desto größer der CO2-Fußabdruck.

Lieber frisch als konserviert
Je stärker ein Lebensmittel verarbeitet ist, desto höher ist meist sein CO2-Fußabdruck. So verursacht Wurst mehr Emissionen als rohes Fleisch, da sie zusätzliche Verarbeitungsschritte durchläuft. Auch tiefgekühlte oder konservierte Produkte haben eine schlechtere Klimabilanz: Bei Obst- und Gemüsekonserven können die Emissionen drei- bis fünfmal höher sein als bei frischer Ware.

Verpackung – weniger ist mehr
Wer beim Einkauf Verpackung vermeidet, handelt oft am klimafreundlichsten, da Ressourcen und Energie für Herstellung, Transport und Entsorgung benötigt werden. Mehrwegverpackungen sind umweltfreundlicher als Einwegvarianten, insbesondere wenn sie häufig wiederverwendet werden. Am besten ist es jedoch, Verpackungen möglichst zu vermeiden.

Energieeffizient kochen
Die Zubereitung und Lagerung von Speisen im Haushalt beeinflussen die Klimabilanz erheblich. Wer einen alten Kühlschrank gegen ein energiesparendes Modell eintauscht und einen Schnellkochtopf benutzt, spart Energie und CO2. Einfache Maßnahmen wie das Kochen mit Deckel, regelmäßiges Abtauen des Kühlschranks oder der Verzicht auf Vorheizen des Backofens schonen ebenfalls das Klima und den Geldbeutel. Ökostrom kann eine um bis zu 90 % günstigere CO2-Bilanz haben als regulärer Strom.

Reste verwerten
In Deutschland fallen jährlich rund 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. In jedem Lebensmittel steckt ein großer Energieaufwand, der für die Produktion, den Transport, die Lagerung und die Vermarktung der Produkte verbraucht wird. Daher bedeutet jedes weggeworfene Lebensmittel verschwendete Ressourcen wie Wasser, Energie und Arbeitskraft. Das belastet nicht nur Klima und Umwelt, sondern hat auch Auswirkungen auf weltweiten Ressourcen und unseren Geldbeutel.

Die Welt im Blick
Fairtrade-Standards fördern eine nachhaltige Anbauweise und die Schonung von Ressourcen. Dazu gehören der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, ein sparsames Wassermanagement und der verringerte Einsatz von Düngemitteln sowie Pestiziden. Fairer Handel trägt aber nicht nur zum Klimaschutz bei. Er unterstützt zudem eine Anpassung der Menschen vor Ort an die klimatischen Veränderungen und den Aufbau von nachhaltigen Lieferketten..

Möglichst ohne Auto
Der Weg zum Einkauf beeinflusst die persönliche CO2-Bilanz erheblich.Wer mit dem Auto zu regionalen Erzeuger:innen fährt, macht schnell die Vorteile einer klimaschonenden Lebensmittel-Auswahl zunichte. Wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel nutzen, zu Fuß oder per Fahrrad einkaufen.